Hochsauerlandwasser GmbH (HSW)

Meschede, Bestwig, Olsberg

Stichworte:
Feuerwehr Wasser
Hauptverantwortlich: Meschede
Sonstige Beteiligte:
Kurzprofil:
Stadt Meschede
Regierungsbezirk Arnsberg
Einwohner: 30.119 (31. Dez. 2015) 
Fläche: 218,5 km2

Stadt Olsberg
Regierungsbezirk Arnsberg
Einwohner: 14.874 (31. Dez. 2015)
Fläche: 118 km2

Gemeinde Bestwig
Regierungsbezirk Arnsberg
Einwohner: 11.170 (31. Dez. 2015)
Fläche: 69,48 km
Anlass:

Anlass der Gründung der Hochsauerlandwasser GmbH (HSW) im Jahr 2006 waren die ständig wachsenden Anforderungen an die Trinkwasserversorgung und der u. a. auch dadurch bedingt stetig zunehmende Kostendruck auf die drei zuvor eigenbetrieblich geführten kommunalen Wasserwerke der Gemeinde Bestwig sowie der Städte Meschede und Olsberg.

Ziel:

Die HSW übernahm zunächst primär die Aufgaben der öffentlichen Trink- und teilweise Löschwasserversorgung (Kerngeschäft) in den drei Gesellschafterkommunen Bestwig, Meschede und Olsberg. Zudem wurden seit der Gründung die Betriebsführungsaufgaben für die kommunalen Abwasserwerke in Bestwig und Olsberg sowie für den öffentlich-rechtlichen Wasserverband Hochsauerland übernommen (Nebengeschäfte). Ziel der Gründung der interkommunalen HSW war und ist die Sicherung der Trinkwasserversorgung im Gebiet ihrer Gesellschafterkommunen bei gleichzeitiger Optimierung der Versorgungsqualität. Dabei sollen die Wassertarife durch die Nutzung betrieblicher Synergien und Skaleneffekte sowie die Bündelung von kommunalen Versorgungsaufgaben stabilisiert und zudem möglichst verursachungsgerecht umgelegt werden.

Umsetzung:

Die drei Gesellschafterkommunen Bestwig, Meschede und Olsberg verschmolzen ihre bis zum 31.12.2005 als Eigenbetriebe geführten Wasserwerke in der HSW und übertrugen ihr zum 01.01.2006 sämtliche Aufgaben der Trinkwasserversorgung; zudem werden auch die kommunalen Aufgaben der Löschwasserversorgung teilweise durch die HSW miterledigt.

Die Wasserbereitstellung für das Versorgungsgebiet der drei Kommunen mit rd. 56.100 Einwohnern erfolgt aktuell über 19 Gewinnungsanlagen, 32 Hochbehälter, rd. 675 km Rohrleitungsnetz, rd. 16.700 Verbrauchsstellen sowie über eine Vielzahl an Druckerhöhungsanlagen, Pumpstationen, Druckminder-, Kontroll- und Zählerschächten. Insgesamt konnte die Versorgungsinfrastruktur seit der Gründung der HSW durch die nunmehr ganzheitliche Betrachtung der vormals drei autarken Versorgungsbereiche technisch optimiert und damit auch wirtschaftlich sinnvoll neu ausgerichtet werden.

Seit September 2005 ist die HSW durch ihre Gesellschafterkommunen – vor dem Hintergrund der besonderen Gemeinwohlverpflichtung dieser Aufgaben – bezüglich der Durchführung der Trink- und Löschwasserversorgung als Dienstleistung von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse betraut (DAWI). Die DAWI-Betrauung erleichtert die Finanzierung von Investitionen der HSW in die Trink- und Löschwasserversorgung gegen Bürgschaftsgewährung durch ihre Gesellschafterkommunen und gewährt Sicherheit im Sinne des Wettbewerbsrechts der EU.

Im Jahr 2009 übernahm die HSW neue Aufgaben im Bereich der Energieversorgung. Sie gründete mit der Stadtwerke Lippstadt GmbH (SWL) die HochsauerlandEnergie GmbH (HE), an deren Kapital sie seitdem mit 50 % unmittelbar beteiligt ist. Die HSW übernimmt für die HE die Betriebsführungsaufgaben im Energievertrieb. Aktuell versorgt die HE rd. 21.000 private, gewerbliche und öffentlich-rechtliche Anschlussstellen mit Strom und Erdgas.

Zum 01.01.2015 erwarb die HE – und damit mittelbar auch die HSW – jeweils eine 74,9 %ige Mehrheitsbeteiligung an der Hochsauerland Netze GmbH & Co. KG (HSN KG) sowie an der haftenden Komplementärin Hochsauerland Netze Verwaltung GmbH (HSN V GmbH); die übrigen Anteile werden von der innogy Deutschland GmbH gehalten. Zurzeit betreibt die HSN KG die in ihrem Eigentum stehenden insgesamt sechs Strom- und Gasverteilnetze der Gesellschafterkommunen der HSW mittels eines Pachtmodells. Die HE partizipiert unmittelbar wirtschaftlich am Betrieb der Energienetze, die HSW mittelbar.

Seit dem 01.06.2010 zeichnet sich die HSW auch für den Betrieb und die Unterhaltung der Straßenbeleuchtung in den Kommunen Bestwig, Meschede und Olsberg verantwortlich. Die Straßenbeleuchtung kann seitdem zu besseren wirtschaftlichen Bedingungen, mit mehr Nachhaltigkeit und mit einem stärkeren Einfluss betrieben werden.

Finanzierung:

Mit Aufnahme der Versorgungstätigkeiten im Jahr 2006 übernahm die HSW zunächst die unterschiedlich hohen Wassergebührensätze der drei Kommunen als Trinkwassertarife und beließ diese bis zum 31.12.2007 unverändert. Eine Vereinheitlichung des vom Verbrauch abhängigen Wassertarifes (Arbeitspreis) erfolgte zum 01.01.2008. In einem zweiten Schritt wurde dann zum 01.01.2014 auch die vom Verbrauch unabhängigen Grundpreise endgültig vereinheitlicht und es wurde ein neues Systempreismodell eingeführt. Haushaltskunden werden seitdem nach der Anzahl der versorgten Wohneinheiten, Nichthaushalts- und Gewerbekunden nach gestaffelten Tarifklassen, die sich an der Trinkwasserabnahme orientieren, abgerechnet.

Rechtsform:

GmbH

Zusammenarbeit seit:

Zunächst wurde im Jahr 2005 eine Projektgesellschaft mit 25 T€ Stammkapital gegründet; anschließend erfolgte die Sacheinlage der drei kommualen Wasserwerke mit Wirkung zum 01.01.2006, einhergehend mit einer Erhöhung des Stammkapitals auf 2.000.000 €. Die Anteile der HSW werden seitdem von ihren Gesellschafterkommunen wie folgt gehalten: Gemeinde Bestwig: 23 %, Stadt Meschede: 47 %, Stadt Olsberg: 30 %

Kontakt:

Vanessa Kohlmann
Telefon: 0291/9920-53
E-Mail: v.kohlmann@hochsauerlandwasser.de


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