Mit rund 600.000 Euro unterstützt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen bis 2026 die Fortführung des Online-Portals „Interkommunales.NRW“. Über die Plattform werden Kommunen die vielfältigen Facetten interkommunaler Zusammenarbeit nahegebracht und diese bei der Umsetzung unterstützt.
Alle 396 nordrhein-westfälischen Kommunen und alle 31 Kreise samt der Städteregion Aachen sowie eine Reihe außerordentlicher Mitglieder des Städtetags NRW, des Landkreistags NRW und des Städte- und Gemeindebunds NRW sind mit interkommunalen Projekten vertreten. Das Portal Interkommunales.NRW wird deutschlandweit wahrgenommen und hat eine Strahlwirkung auf andere Bundesländer, die sich mit dem Gedanken tragen, ebenfalls solche Portale aufzubauen.
„Jede Kommune steht vor gewaltigen Herausforderungen: Digitalisierung, Klimaanpassung, Verfügbarkeit von Fachkräften in der Verwaltung, Modernisierung von Infrastrukturen und vieles mehr. Nicht jede Kommune braucht das Rad neu zu erfinden, um den Wagen am Fahren zu halten. Deshalb ist interkommunale Zusammenarbeit oder ‚shared service‘ ein Teil der Lösung für die Herausforderungen dieses Jahrzehnts. Es entstehen neue Strukturen, die für uns alle neue Chancen bedeuten. Neben einer Kostenersparnis für die Kommunen kann damit eine zielgerichtete und effiziente Aufgabenwahrnehmung im Interesse der Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen erreicht werden. Es ist doch heute so, dass zum Teil behördliche Prozesse auch deshalb länger dauern, weil entweder das benötigte Personal nicht zur Verfügung steht oder die zu beachtenden Gesetze einen derartigen Komplexgehalt angenommen haben, dass die Bearbeitung einfach nicht mehr einfach ist – weder für die betroffenen Bürger und Unternehmen, noch für die Verwaltungen. Umso mehr gilt: Stärken stärken – und das in kommunaler Zusammenarbeit“, sagt Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung das Landes Nordrhein-Westfalen.
Das Portal bietet mit einer umfangreichen Projektdatenbank mit rund 500 Projekten aus über 45 unterschiedlichen Themengebieten, vielen Best-Practice-Beispielen und einem Dokumenten- und Beratungsservice ein breites Unterstützungsangebot für Kommunen. Im Jahr 2022 nutzten etwa 18.000 Nutzer das Angebot von „Interkommunales.NRW“. Jährlich werden mehr als 35.000 Seitenansichten aufgerufen und 1.200 Dokumente heruntergeladen. Mit verschiedenen Veranstaltungsformaten wird zudem ein Rahmen geboten, sich zu spezifischen Kooperationsfeldern interkommunal auszutauschen, aber auch Netzwerke zu bilden und aktuelle Themen und Projekte vorzustellen. Zudem bietet die Fortführung des Portals die Möglichkeit, die Inhalte und Veranstaltungen stärker an den neuen thematischen Schwerpunkten „Kooperation bei der Digitalisierung von Kommunalverwaltungen“ und „Shared Service Center“ auszurichten.
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützt die interkommunale Zusammenarbeit: finanziell und personell mit Thomas Hunsteger-Petermann als Landesbeauftragten für die interkommunale Zusammenarbeit. In diesem Themenfeld setzt die Landesregierung daher auch eng auf die Zusammenarbeit: mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Kommunen.
Betrieben wird das Portal von den kommunalen Spitzenverbänden in Nordrhein-Westfalen, bestehend aus dem Städtetag Nordrhein-Westfalen, dem Landkreistag Nordrhein-Westfalen und dem Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen.
„Die Anforderungen an die Städte, Kreise und Gemeinden sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Umso wichtiger wird es in Zeiten des Fachkräftemangels und knapper Kassen, kommunale Ressourcen zielgenau und möglichst effizient einzusetzen. Interkommunale Zusammenarbeit nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Deutlich wird das am großen Interesse der Kommunen am Portal für interkommunale Zusammenarbeit. Die Plattform bündelt Wissen, fördert fachlichen Austausch und ermöglicht, voneinander zu lernen. Dass das Land den Mehrwert des Angebots, aber auch den Handlungsbedarf anerkennt, begrüßen die kommunalen Spitzenverbände ausdrücklich. Dank der Landesförderung können sie über die Kommunal Agentur NRW das Portal weiterhin betreiben. Um die Potenziale interkommunaler Zusammenarbeit dauerhaft zu heben, sind feste Anlaufstellen für Know-how-Transfer und Netzwerk-Pflege unerlässlich“, so Verena Göppert, stellvertretende Geschäftsführerin des Städtetages NRW, Dr. Martin Klein, Hauptgeschäftsführer des Landkreistages NRW, und Christof Sommer, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW.
Quelle : Pressemitteilung Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 05.04.2023